Vom 2. bis 6. März 1992 hatte das KAP-Team (der ausgeschriebene Name wurde leider leider nicht verraten) die 1. Müll-Woche am HLG organisiert. Das Ziel dieser Woche war es uns kleine Schüler über die Müllflut aufzuklären. Nun sollte der Leser in der folgenden chronologischen Aufzählung darauf achten, ob das auch verwirklicht werden konnte.
Montag 2.3.1992 An diesem Schreckenstag aller Schüler sollte die Müllwoche offiziell in der Aula eröffnet werden. Allerdings belief es sich darauf, daß nicht einmal alle Klassensprecher/innen anwesend waren. Dann wurde schnell das Konzept der Müllwoche vorgestellt (siehe oben). Anschließend durfte sich jeder Vertreter einer Klasse einen Katron mit der Aufschrift ALTPAPIER vom riesigen Stapel auf der Bühne grapschen. Schlechterweise waren auch die Repräsentativen meiner Klasse (9z1) nicht anwesend (wer kommt schon zur 2. Stunde am Montag in die Schule, wenn man erst zur 3. muß). Also blieb die Pflicht mal wieder bei mir hängen. Den Rest der Stunde (etwa 30 Minuten) durfte ich mich dann in meinem Klassenzimmer langweilen. Der übrige Tage verlief normal, soweit man etwas in meiner Klasse normal nennen kann.
Dienstag 3.3.1992 Alle Aktivitäten an diesem Tag waren auf den Nachmittag gelegt. Somit kam ich in den vollen Genuß (???) von 7 Stunden Schule. Am Nachmittag hatte ich dann einen guten Grund nicht zum Basketball zu gehen, denn ich mußte ja an dem Workshop von Robin Wood zum Thema Müll teilnehmen. Dort haben wir uns dann in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine trennte sich nocheinmal. In dieser Gruppe hat jeweils die eine Hälfte normal eingekauft, während die andere versuchte so umweltgerecht wie möglich zu konsumieren. Ich befand mich aber in der anderen Gruppe, weshalb ich über den weiteren Verlauf nichts sagen kann. Meine Gruppe setzte sich das Ziel soviele Passanten, wie möglich über ihr Umwelt-Bewußtsein auszuhorchen. Im Windeseile wurde ein Fragenkatalog zusammengestellt, der so geistreiche Fragen wie WISSEN SIE WAS DER GRÜNE PUNKT (favorisierte Antwort: Schachsinn, Betrug oder eine Lüge!) oder aber HABEN SIE SICH SCHON EINMAL ÜBER ÜBERFLUßVERPACKUNGEN BESCHWERT wo die beste Antwort natürlich JA war enthielt. Als alles geklärt war gingen wir auch schon auf die Straße. Die ersten setzten sich gleich bei MINIMAL in der Hoheluftchausse ab, währens Johan,Daniel und ich uns noch bis zum COMET-SUPERCENTER vorkämpfen mußten. Dort plazierten wir uns strategisch günstig vor den Eingängen, so daß uns kein Passant entrinnen konnte. Sofort wurden die ersten angesprochen. Häufigste Antowrt auf die Frage : "Entschuldigen Sie. Wir machen für Robin Wood eine Umfrage über das Müll-Verhalten der Gesellschaft. Würden Sie uns ein paar Fragen beantworten ?" war "NEIN, keine Zeit !!!" oder "NEE, ich muß zum Arzt, Doktor, meinem Mann oder noch Hausaufgaben machen !". Trotzdem konnten wir ca. 50 Menschen so einklemmen, daß sie keine andere Möglichkeit hatten, als sich unseren Fragen zu stellen. Nach 50 nassen Minuten (es regnete nämlich), kam das erlösende Zeichen, daß wir uns wieder in die liebliche Schule zurückziehen durften. Dort wurde dann die Auswertung der Umfrage erstellt. Nach unserer Statistik dürfte in Deutschland überhaupt kein Müll entstehen, denn das Ergebnis war sooooooo positiv (siehe Anhang made by Johan with help of manintosh). Dann machten wir uns alle auf die Socken, um nach Hause zu gehen.
Mittwoch 4.3.1992 Auch an diesem Tag war das Programm im Nachmittag angesiedelt. Deshalb waren die Chancen mich um die (scheiß) Englischarbeit zu drücken gleich Null. Das einzig gute war, daß wir in der Geschichtsstunde (5.) das Café geplant haben (siehe Donnerstag). Am Nachmittag sollte der Müll-Workshop mit Herrn Westermann stattfinden. Leider hatte ich am besagten Nachmittag einen Zahnarzttermin bei Dr. Paul Roden. Nach Augenzeugenberichten gab es eh nur Chaos, da Herr Westermann nicht kam und dashalb kein Workshop stattfinden konnte. Anscheinend habe ich also nichts verpaßt.
Donnerstag 5.3.1992 An diesem Nachmittag fand der Müll-Markt statt (deshalb mußte ich am Morgen mal wieder am regulären Unterricht teilnehmen). Dann aber um 15.30 begannen die Vorbereitungen und der Aufbau. Da ich nichts mit dem Café zu tuhen hatte, konnte ich mich um den Aufbau drücken (hähähähä), denn ich machte währendessen Fotos, wie die anderen aufbauten. Als dann um Punkt 16.00 Uhr der Flohmarkt den Besuchern freigegeben wurde blieb der erwartende Ansturm natürlich aus. Die Lehrer haben sich dann, nachdem sie gesehen haben, daß der Verkauf anlief, in das Café um dort zu plaudern, und ich habe natürlich sofort ein paar lächerliche Fotos gemacht. Doch das Heimweh packte mich und ich verzog mich nach Hause um ein paar Cereals zu essen, leider habe ich das leichtsinnige Versprechen abgegeben, daß ich spätestens um 6 wieder erscheinen werde um abzuwaschen. Schwänzen war natürlich nicht drin. Also schnell nach hause, ohne allerdings zufälligerweise vorher nocheinmal Daniel zu treffen. Mit ihm habe ich dann ausgemacht, daß wir am Abend zu Mario gehen würden. Um 6 erschien ich also wieder in der Schule um kurz darauf in das Lehrerzimmer abgeschoben zu werden, wo ich von nun an eine geschlagende quälende mit Spülmittel verseuchte Stunde im Abwaschbecken zu verbringen hatte. Wie erwartet verzogen sich auch alle, so blieb der Abwaschberg bei Wiebke und mir. Zu guter Letzt kam auch noch Daniel vorbei um sich zu erkundigen, wo ich denn bliebe. Also wurde in Windeseile der Abwasch fertiggestellt um sich so schnell wie möglich wieder zu verdünnisieren. Die Change-Party am Abend versäumte ich also. Wie mir Johan am folgenden Morgen erzählte war es eh scheiße (die Gründe bleiben aus guten Gründen in meinem Kopf).
Freitag 6.3.1992 Die ersten beiden Stunden waren ordinärer Deutschunterricht (also völlig langweilig). Das einzig gute war die Geschichte "Auf dem Supermarkt" von Kishon aus seinem Buch "Drehn sie sich um Frau Lot". Dann in der vierten Stunde (Französisch) kam die Erlösung, den ich hatte wie immer natürlich mal wieder systematisch meine Hausaufgaben vergessen. In der oben genannten Stunde wurden dann die Ergebnisse der Müllwoche präsentiert. Doch alles erwähnenswährte wurde schon einmal in diesem Beitrag erwähnt. In der 5. Stunde kam der Hammer. Herr Jacobus befal uns die Klasse von vorne bis rechts und unten sauberzumachen. Mir wurde die erwürdige Aufgabe zugeteilt die Tafel von jeglichen Kreideschwaden zu befreien. Nach dreimaligem Schrubben mit dem Wischwilly hatte ich es dann hinter mich gebracht.
Im Abschluß bleibt nur zu sagen, daß die Müllwoche ein Reinfall war, denn die Beteiligung war viel zu gering. Vielleicht wird eine zweite Woche dieser Art mehr Erfolg haben.
Ganz zum Schluß :
Dieser Beitrag wurde präsentiert von Dirk.
An dem Projekt der Foto-AG hat im größten Teil mal wieder ich
gearbeitet, mit seeeehhhhrrrr kleiner Unterstützung von Johan. Gunnar
der Drücker hat sich völlig verkrochen. Deshalb wird er hier auch
nicht lobend erwähnt.
Dirk 6+8.3.1992 in Hamburg.
PS: Am 6.3.1992 also am Freitag wo dieser Text erstellt wurde (ausgedruckt aber erst am 8., denn die Lärmbelästigung von einem Star LC-10 (9 Nadeln) ist abends um 10 für die Nachbarn zu hoch) sollte nämlich der Michaelangelo VIRUS zuschlagen. Am 5. wurde deshalb in allen Nachrichten (sogar Tagesthemen) ein dicker Bericht gegeben. Kein Wunder also, daß die meistgekaufte Programmsparte in der ersten Märzwoche Antoviren Programme waren. Allerdings blieb das Chaos aus, weshalb das ganze nur als ein Werbegag von Peter Norton, Central Point, Carmel, Mr. Mc-Affe und diversen anderen zu werten war. Ich habe aber versorglich meinem Computer vergegaukelt, daß heute am 6.3.1992 der 29.4.1989 sei. Deshalb blieb meine Festplatte verschont.